Glossar:
Grundbegriffe im Judentum

[siehe auch die Galilopedia - das Lexikon bei haGalil]
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P

Pajtan: Dichter liturgischer Gedichte, siehe Pijut

Palästina: 1. nach 135 d.Z. duch den römischen Kaiser Hadrian eingeführte Bezeichnung für das Heilige Land. 2. Name des britischen Mandatsgebietes (1929-1948). 3. Name des 1988 von der PLO ausgerufenen Staates, der auf dem Gebiet des Gazastreifens und des Westjordanlandes entstehen soll.

palästinensisch: Die Araber betreffend, die aus dem ehemaligen britischen Mandatsgebiet Palästina westlich des Jordans stammen bzw. dort leben .

Paraschah, Paraschoth haSchawu'a: Wochenabschnitte der Torah i. engeren Sinn: Torah I - V, 5 Bücher Mosche Übersicht der Paraschoth Kommentare (Schiurim) zu den Paraschoth

parve: rituell neutral, weder milchig noch fleischig, parve Speisen können mit Milchigem oder mit Fleischigem zusammen gegessen werden, siehe auch koscher

Parteien in Israel: Israel zeichnet sich durch eine komplizierte Parteienlandschaft aus. Lesen Sie hierzu unter dem Stichwort "Parteien" der Seite Zionismus von A-Z oder Was Sie schon immer über Israel wissen wollten.

Pentateuch: Torah I - V, die 5 Bücher Mosche. Übersicht

Perakim: Kapitel der Mischna, Unterpunkte der Massekhtoth (Traktate)

Pessach: Passa, 15. - 22. Nissan / April, zur Erinnerung des Auszugs aus ägypten. "Ein Leitfaden durch den Seder" I. "Ein Leitfaden durch den Seder" II. "In den Fußstapfen unserer Väter"

Pessach-Haggadah: Ritual des Sederabends zu Pessach

Pessuke de-Simra: gesungene Psalmen, Teil des Morgengebets

Pidjon haBen: Auslösung des männlichen Erstgeborenen

Pijut, Pijutim: Liturgisches Gedicht

Prophetenbücher: = Newiim, bestehend aus den historischen Schriften: Joschuah, Schoftim (Richter), Schemuel (I+II Samuel)und I+II Könige, den geschriebenen Propheten: Jeschijahu, Jeremiah, Jechezkiel, sowie den Trej Asar ("Die Zwölf" oder Dodekapropheten) Hosea, Joel, Amos, Obadjah, Jonah, Micha, Nahum, Habakuk, Zefanjah, Haggai, Sacharjah, und Maleachi. Übersicht

Prosbol: wörtl. Urkunde, Urkunde über die Nichtverjährung von Schulden über das Brachjahr, Schemittah hinaus.

Proselyt: (Griech. "Hinzukömmling", hebr. "Ger" bzw. "Ger Zedek" engl. "Jew by Choice") Zum Judentum übergetretener Nichtjude. Mit seinem Übertritt wird er vollgültiges Mitglied des jüdischen Volkes, das die gleichen Pflichten und Rechte hat, wie ein gebürtiger Jude.

Psalmen: Tehillim, Preisungen in den Schriften (Ketuwim) des Tenakh Übersicht

Purim: Pur = Das Los; Fest zum Gedenken an die Errettung der Juden vor der Vernichtung durch Haman. Geht zurück auf die Geschichte in der Megillah Esther

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Q

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R

Ra'ah: "inneres Sehen", in der Torah wird dieses innere Sehen oft als Begegnung mit Engeln dargestellt (z.B. 1 Mosche 19,1 Lot sieht die Engel in Sedom).

Rabbiner, Rabbi, Rabbinen: "Lehrer", nach sehr langem Studium trifft ein Rabbiner verbindliche Entscheidungen in Rechtsfragen auf der Basis der Halakhah, er muss zusätzlich zum religiösen Studium einen akademischen Studienabschluss haben. In der Gemeinde hat er Aufgaben als Lehrer, Prediger, Seelsorger, im interkonfessionellen Dialog usw. Ein Rabbiner hat keine priesterlichen Aufgaben oder Rechte, sondern ist ein gleichberechtigtes Mitglied seiner Gemeinde. Er wird von der Gemeinde gewählt und bezahlt.

Rabbinerinnen: Seit 1972 werden im Reformjudentum Rabbinerinnen ordiniert, in mehreren Städten gibt es inzwischen einen egalitären Minjam, das heißt, dass Frauen gleichberechtigt den G-ttesdienst gestalten und immer wieder taucht die Frage auf: "Wie neu ist das eigentlich?" "Jüdische Frauen und ihr Gebet" "Frauen gleichberechtigt mit Männern auf der Bima" "Regina Jonas - Zwischen Tradition und Aufbruch" "Regina Jonas - Rabbinerin in Berlin"

Rabbinische Zeit: Nach der Zerstörung des Zweiten Tempels war die Tempelperiode beendet, die Rabbinische Zeit dauerte von 70 n.Z. bis zur Vollendung des Talmud ca. im 6. Jh.. Während dieser Zeit entwickelten sich die Rabbinen zu den führenden, religiösen Autoritäten des Judentums. Sie stellten den Talmud und andere religiöse Literatur zusammen, wobei das Hauptziel war, eine Fortsetzung jüdischen Lebens auch ohne Tempel und in der Galluth zu ermöglichen.

RaMBaM: siehe Maimonides

RaMBaN: siehe Nachmanides

Raschah: Jemand, dessen Schuld größer ist als seine Verdienste, siehe auch Zaddik

RaSCHI: Rabbi Schlomo ben Jitzchak, Troyes 1040 bis 13.07.1107 Troyes. Gründer der wichtigsten Jeschiwah seiner Zeit; Schrieb einen Umfangreiche Kommentare zum Tenakh und zum babylonischen Talmud; er befasste sich dabei besonders mit Erklärungen des Wortsinns, der Bedeutung grammatikalischer Formen und der Sinnwiedergabe einzelner Abschnitte der Mischna und bezog sich weniger auf die halakhische Bedeutung der Texte. Seine Schüler setzten sein Werk später fort, sie schrieben die sog. Tossafoth, beides, die Raschi-Kommentare rechts und die Tossafoth links, umrahmen den Mischna- und Gemarateil auf einem Talmudblatt.

Rav haRaschij: Oberrabbiner in Israel

Reformjudentum: modernes, auf die Welt ausgerichtetes Judentum "Richtungen im Judentum" "Wir sind alle Reformer"

Rischon leZion: Sephardischer Oberrabbiner in Israel

Rosch haChodesch: Neumond, der allmonatliche Tag des Wiedererscheinens des Mondes, wird einen oder zwei Tage lang mit zusätzlichen Gebeten gefeiert. siehe auch Neumondbestimmung "Rosch Chodesch - ein Tag für Frauen"

Rosch haSchanah: jüdisches Neujahrsfest "Der Tag des Gerichts"

Ruth: Buch aus den Schriften (Ketuwim) des Tenakh, eine der fünf Megilloth (Festrollen), wird an Schawu'ot gelesen Übersicht

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S

Sacharjah: Buch der Propheten aus dem Tenakh Übersicht

Sachor: In der hebräischen Bibel wird der Begriff "Sachor = Erinnere Dich" 169 mal wiederholt. Das Wort Sachor gilt entweder G-tt oder dem Volk Israel. Das Volk Israel soll sich seines G-ttes, seiner Geschichte und seiner Feinde erinnern. Sachor

Salomo: Sohn Davids und Batsebas, Nachfolger Davids als jüdischer König von 961 - 922 v.Z. Erbaute den Ersten Tempel in Jerusalem. Berühmt für seine Weisheit, gilt als Verfasser der Bücher Hohelied, Kohelet und Sprichwörter und einiger Psalmen; später verlor er seine Weisheit, übertrat etliche biblische Gebote und in der Aggadah werden ihm Götzendienst und andere Vergehen angelastet.

Sanhedrin: Oberstes politisches, religiöses und juristisches Gremium in der herodianisch-römischen Zeit unter dem Vorsitz des Hohepriesters.

Schabbat: der siebte Tag der Woche, Ruhetag, höchster Feiertag des Judentums und Zeichen des Bundes G-ttes mit dem Volk Israel "Mashiach rief nicht einmal an ..." "Mechakim leMashiach" (Waiting for Messiah) "Gedanken zum Schabath" "Dieser Tag ..."

Schabbateingang und -ausgang: Der Schabbat beginnt mit dem Einbruch der Dunkelheit am Freitagabend, "wenn drei Sterne am Himmel zu sehen sind" und endet nach Einbruch der Dunkelheit am Samstagabend, ebenfalls "wenn drei Sterne am Himmel zu sehen sind". Der Schabbateingang wird mit dem Zünden der Schabbatkerzen und dem Kiddusch gefeiert, der Schabbatausgang mit der Hawdalah, einem Segen zum Abschied vom Schabbat und für eine gute Woche.

Schabbatot vor Pessach: Schabbat Schekalim, Schabbat Sachor, Schabbat Parah und Schabbat haChodesch "Im Frühlingsmonat Nissan, wenn die in der Winterkälte erstarrte Natur zu neuem Leben erwacht, feiern wir das Fest Pessach in Erinnerung an G'ttes Befreiungstat, der uns in der Nacht vom 14. zum 15. Nissan vom Tod zum Leben, von der Sklaverei in die Freiheit führte." (Zitat: Dr. Michael Rosenkranz) "Die Zeit vor Pessach - Die vier besonderen Schabbatot vor Pessach"

Schabbes-Goj: Nichtjude, der am Schabbat die für Juden verbotenen Arbeiten übernimmt, z.B. das Lichtanzünden.

Schacharit: Tägliche Morgenandacht

Schächten: Rituell vorgeschriebene Art und Weise des Schlachtens.

Schaliach Zibur: "Gesandter der Gemeinde", Vorbeter, Kantor, Chasan einer Gemeinde

Schalom: 1. Friede, als Begrüßungswort gebräuchlich 2. Da Frieden einen Zustand der Vollkommenheit darstellt, auch Vollkommenheit, vollkommen eins mit G-tt sein 3. Auch als Begriff für G-tt verwendet, da er der Vollkommene ist. siehe auch Adonaj

Schamasch: wörtl. Diener, Kerze, Anzünder beim Chanukkahfest; Synagogendiener

Schammai: Pharisäischer Schulgründer im 1. Jh. vor d.Z., Konkurrent von Hillel

Schawu'ot: Achttägiges Wochenfest, das sieben Wochen nach Pessach gefeiert wird. Fest der Torahgebung und der Erstlingsfrüchte, die an Schawu'ot zum Tempel gebracht wurden.

Schatnes: Gewebemischung aus Wolle und Leinen, das verboten ist zu tragen

Schechinah: die g-ttliche Gegenwart, G-ttes Herrlichkeit, wörtl.: Einwohnung G-ttes, weibl. Aspekt G-ttes.

Schechitah: Rituell vorgeschriebene Art und Weise des Schlachtens, auch Jagdverbot

Scheheche janu: "der du uns hast erleben lassen", Segen bei festlichen Anlässen, vor allem, wenn man eine Mitzwah das erste mal in einem neuen Zeitabschnitt ausübt.

Schekalim: Lesung am ersten Schabbat im Adar

Schema Israel: "Höre Isreal", das wichtigste Gebet, das morgens und abends gesprochen wird und dessen Text in Mesusah und Tefillin enthalten ist. (5. Mosche 6, 4-9)

Schemini Azereth: achter Tag des Laubhüttenfestes (Sukkoth), Fest der Torahfreude

Schemittah: Ein alle sieben Jahre wiederkehrendes landwirtschaftliches Ruhejahr, in dem landwirtschaftliche Arbeiten verboten sind und die Besitzansprüche der Landeigentümer zugunsten der Allgemeinheit für ein Jahr ausgesetzt werden, sowie ein Jahr des Schuldenerlasses, der aber seit dem 1. Jh. durch die Prosbol-Regelung nicht mehr existiert.

Schemone Esre: Achtzehnbittengebet, Achtzehngebet, Amidah

Schemoth: Torah II, 2. Buch Mosche, Exodus Wochenabschnitt Schemoth Übersicht

Schemuel: Samuel, Prophetische Schrift des Tenakh Übersicht

Schewat: Monatsname, Januar/Februar

Schir haSchirim: Hohelied Salomo in den Schriften (Ketuwim) des Tenakh, eine der fünf Megilloth (Festrollen), wird an Pessach gelesen Übersicht

Schituf: Hilfsmittel zur Verehrung oder Anbetung G-ttes, z.B. das Goldene Kalb (2. Mosche 32) "Was ist ein Schituf"

Schiur, Schiurim: Maß, Lektion, Unterrichtsstunde; Kommentar zur Torahlesung

Schiwa: siebentägige Trauer

Schoah: Holokaust "Ein Tag als Mahnmal" Aktion Kinder des Holocaust Gebet für die Opfer des NS-Terrors Shoah.de

Schochet: Schächter; Schlachter, der nach der Schechitah, also der Vorschrift für koscheres Schlachten, schlachtet

Schofar: Widderhorn

Schoftim: Buch Richter Übersicht

Schriften: Ketuwim, enthalten die Tehillim (Psalmen), Mischlej (Sprüche), Ijob, Schir haSchirim (Hohelied Salomo), Ruth, Echa (Klagelieder Jeremiah), Kohelet (Prediger Salomo), Esther, Daniel, Esra, Nehemia, I+II Chronik, siehe auch Megilloth Übersicht

Schulchan Arukh: "Der wohlgeordnete Tisch", Verbindlicher Gesetzeskodex für ein orthodoxes jüdisches Leben, aus dem 16. Jh. von Josef Karo

Schuschan Purim: Purimtag für Jerusalem und gleichgestellte Städte

Schul: siehe Synagoge

Sedarim: Ordnungen der Mischna

Seder: Ordnung, insbesondere die Ordnung der häuslichen Pessachfeier

Sefer Torah: Torahrolle

Sefirah haOmer: Omer zählen

Seleukiden: Herrscherhaus in Syrien und Vorderasien nach der Zeit Alexanders des Großen.

Selichoth: Bußgebete

Sephardim: Sepharad = Spanien, Juden spanisch-orientalischer Herkunft. Siehe auch Aschkenasim.

Septuaginta: griechische Bibelübersetzung der Juden in ägypten, seit 250 vor d.Z. entstanden.

Seudat hawra'a: Trauermahl

Sidur: Gebetbuch für den Alltag

Simchat Torah: letzter Tag des Laubhüttenfestes (Sukkoth), Fest der Torahfreude

Siwan: Monatsname, Mai/Juni

Sohar: "Lichtglanz", Hauptwerk der mittelalterlichen Kabbalah, ca 1280 - 1290 durch Mose de Leon abgefasst.

Ssaboräer: von ssabr, erklären, erläutern; die Exegeten des Talmud, die dritte Generation der Talmudlehrer

Sukkah: Laubhütte, gedeckt mit Zweigen, so dass noch Licht durchscheinen kann, dort nimmt die Familie zu Sukkoth ihre Mahlzeiten ein. Manche verbringen Sukkoth ganz in dieser Laubhütte.

Sukkoth: Laubhüttenfest

Synagoge: Bejt Knesset, Versammlungshaus; Nach der Zerstörung des Ersten Tempels entwickelten sich Versammlungshäuser, wo man zusammenkam, gemeinsam betete und Torah studierte; nach der Zerstörung des Zweiten Tempels entwickelte sich die Synagoge weiter zum allgemeinen Zentrum der Gemeinde. Sie ist nicht als Ersatz für den Tempel gedacht, denn in ihr befindet sich kein Altar sondern nur ein Lesepult auf der(Bima) und in ihr dürfen keine Opfer gebracht werden. Da in der Synagoge viel gelehrt und gelernt wird, bekam sie im aschkenasischen Judentum auch den Namen Schul. "Die räumliche Gestaltung einer Synagoge" Buchtipp: "Die Synagoge"

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T

Ta'anit Ester: Esther-Fasten am 13. Adar

Tachanun: Bittgebet um Sündenvergebung, nach Schema Israel und Schemone Esre der dritte Komplex des täglichen G-ttesdienstes.

Tallith, Tallidoth: Gebetsmantel, Gebetsschal Bild:Tallith

Tallith katan: kleiner Tallith, der unter der Kleidung getragen wird; die Schaufäden hängen seitlich herunter Bild: Tallith katan

Talmud: wörtl: Lehre; wichtigstes nachbiblisches Buch des Judentums, Gesetzeskodex, 1. die überlieferung, innerhalb des talmudischen Sprachgebrauchs, speziell die biblische. 2. Bezeichnung der abgeschlossenen Gemara auf Grund der Mischna, in Palästina um 400, in Babylonien um 500 d.Z. schriftlich fixiert. Der "Babylonische Talmud" setzte sich gegenüber dem "Palästinensischen" oder "Jerusalemer" fast völlig durch. Bild: Talmudseite

Tammus: Monatsname, Juni/Juli

Tanna, Tannaim: von tana: tradieren, überliefern; die erste Generation der Talmudlehrer, Mischnatradenten 1. Die Lehrer der mündlichen überlieferung bis zum Abschluss der Mischna um 200-220 d.Z. 2. Texttradenten, die bestimmte überlieferungskomplexe auswendig konnten und bei Bedarf an den talmudischen Schulen rezitierten, auch "lebendige Bücher" genannt.

Targum, Targumim: übersetzung, insbers. die aramäische übersetzung der Bibel. Die verschiedenen Targumim sind nicht immer streng nach dem Wortlaut des Originals erfolgt, enthielten oft auch erläuternde Anteile und sind somit nicht streng von den Midraschim zu trennen.

Taschlich: Gebet am Neujahrsfest (Rosch haSchanah

Tefillah: Gebet

Tefillin: Gebetsriemen und -kapseln, Phylakterien, während des Morgengebets am Kopf und am linken Arm (Linkshänder re. Arm) befestigt. Sie werden von religionsmündigen Juden nach der Bar Mitzwah / Bath Mitzwah entsprechend der Weisung u.a. aus Dtn. 6,8: "Und du sollst sie [die Worte G-ttes] als Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen als Schmuck zwischen deinen Augen sein" angelegt. Bei Frauen ist dieser Brauch noch selten, da sie von zeitlich gebundenen Geboten befreit sind; aber mit zunehmender Emanzipation sieht man auch schon mal eine Frau mit Tefillin. (Siehe auch egalitärer Minjan)

Die Kapseln enthalten die auf Pergament geschriebenen Schriftverse Ex. 13,1-10; 13,11-16; Dtn. 6,4-9; 11,13-21. Die Tefillin sind ein Bundeszeichen, deshalb werden sie nur an Wochentagen angelegt, nicht aber am Schabbat oder an Feiertagen, da der Schabbat selbst ein Zeichen des Bundes ist und die Feiertage ebenfalls Zeichencharakter haben.

Der Brauch, die Weisung aus Dtn. 6,8 wörtlich zu befolgen, hat sich erst ca. im 10. Jh. n.d.Z. vollständig durchgesetzt.

Tehillim: Preisungen, Synonym für Psalmen in den Schriften (Ketuwim) des Tenakh Übersicht

Tempel: Über ein Jahrtausend war der Jerusalemer Tempel das Zentrum jüdischen Lebens und Glaubens. Er wurde von Salomo, dem zweiten König Israels, Sohn des Königs David, im Jahr 961 v.Z. erbaut. Er diente der Versammlung der Israeliten (später Juden) zum G-ttesdienst und zur täglichen Opferdarbringung durch die Kohanim (Priester), sowie zur Heiligung der Fest- und Feiertage, bis er im Jahr 587 v.Z. von den Babyloniern zerstört wurde. Ca. 520 v.Z. wiederaufgebaut, stand er noch bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 d.Z.. Nur die Westmauer (haKotel), der Schutzmauer, die Herodes erbauen ließ, steht heute noch und ist unter dem Namen "Klagemauer" bekannt. Sie gilt heute bei vielen Juden als der heiligste Ort des Judentums. Der Tempel war, bevor er zerstört wurde, von mehreren Höfen umgeben. Im Hof der Priester wurden auf dem Altar die Opfer dargebracht. Das Tempelgebäude war in ein äußeres Heiligtum, wo die Priester die Lichter zündeten, Weihrauch opferten und andere sakrale Handlungen durchführten, und ein inneres Heiligtum, das Allerheiligste, aufgeteilt. Im Allerheiligsten befand sich die Bundeslade mit den Gebotstafeln, auf denen die Zehn Gebote standen, auf einem Ehrenplatz. Hierhin durfte nur der Hohepriester am Versöhnungstag (Jom Kippur) kommen.

Im Reformjudentum werden die Synagogen "Tempel" genannt, obwohl sich dort - wie in jeder anderen Synagoge - natürlich kein Altar befindet und keine Opfer dargebracht werden dürfen.

Tempelperiode: Die Zeit vom Bund G-ttes mit Awraham bis zur Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 d.Z., da der Tempel und vorher die Stiftshütte, das Vorbild für den Tempel, die Zentren des G-ttesdienstes und der Opferung waren.

Tenakh, Tanakh: Hebräische Abkürzung für Heilige Schrift, aus den Worten Torah, Newiim und Ketuwim.
Zur Aufteilung im Einzelnen: Übersicht

Teschuwah: Umkehr, Buße; Teschuwah setzt voraus, dass man seine Fehler und Sünden einsieht, sie bereut und aktiv, also durch Wiedergutmachung und die Bitte um Vergebung, bekämpft. Bei Verletzung der Mitzwoth, die die zwischenmenschlichen Beziehungen regeln, steht die Wiedergutmachung dem Geschädigten gegenüber am Anfang. Sünden, die die Beziehung zu G-tt betreffen, kann nur G-tt selbst vergeben. Im Elul ist alles Denken und Handeln auf die Versöhnung mit G-tt und den Menschen ausgerichtet, den Höhepunkt dieses Prozesses bildet der Versöhnungstag Jom Kippur. "Eilat: Gestohlenes Hotel-Handtuch nach 15 Jahren bezahlt"

Tewa: Bima oder Almemor; Tewa ist die sephardische Bezeichnung für das Podium, auf dem ein Pult oder Tisch für die Lesung der Torah steht.

Tewet: Monatsname, Dezember/Januar

Tewet-Fasten: Nationaler Trauer- und Fastentag, Tag des allgemeinen Kaddisch am 10. Tewet, zur Erinnerung an den Beginn der Belagerung Jerusalems im Jahr 588 v.d.Z. und an die Opfer der Schoah.

Tischa Be'Aw: Trauer- und Fastentag am 9. Aw zum Gedenken an die Zerstörung des Ersten und Zweiten Tempels. "Vor der Tempelzerstörung"

Tischri: Monatsname, September-Oktober

Torah: wörtl: die Lehre, 1. 5 Bücher Mosche (Pentateuch, schriftliche Lehre). 2. Die verbindliche offenbarte Gesetzesüberlieferung: "schriftliche" und "mündliche" Torah (Mischna). 3. Die gesamte religionsgesetzliche Tradition. "Torah und Gebote" Vortrag der ersten Worte aus der Torah, aus einer italienischen Synagoge. Bild: Torahrollen der Hechinger Synagoge "Navigating the Bible - Torah, Haftaroth, Berachoth"

Tossafoth: Weiterführungen und Erklärungen zu den Raschikommentaren im Talmud

Totafoth: Kopftefillin

trefe: nicht rituell erlaubt, zum Essen verboten, nicht koscher

Trej Asar: Dodekapropheten, "Die Zwölf", die zwölf kleinen, prophetischen Schriften des Tenakh Übersicht

Tu bi'Schewat: Neujahrsfest der Bäume Warum und wie feiern wir Tu Bi'Schewat? Seder und Gebete zu Tu Bi'Schewat Paraschah haSchawu'a: Schalach

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Uschpesin: Gäste

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